Die Neubaustrecke Ebensfeld – ist das Bindeglied zwischen der Ausbaustrecke Nürnberg – Bamberg – Raum Lichtenfels/Coburg und der NBS Erfurt – Leipzig/Halle.

Die Stadt Coburg wird dabei von der NBS im Osten umfahren. Zukünftig können ICE-Züge, die über die NBS verkehren, bei Coburg ausgefädelt werden und in Coburg halten.

BPR Dr. Schäpertöns Consult war im Auftrag der Franz Kassecker GmbH für die Erstellung der Ausführungsplanung der neu zu errichtenden bzw. umzubauenden Verkehrs- und Ingenieurbauwerke verantwortlich. Im Rahmen der erforderlichen Umbauarbeiten mussten am vorhandenen Empfangsgebäude und der bestehenden Personenunterführung nur kleinere Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt werden.

Für die Bahnsteige galt dies nicht, da die vorhandenen Kanten heutigen Anforderungen an eine barrierefreie Verkehrsstation nicht mehr genügten. Die geplanten Maßnahmen sahen deshalb den vollständigen Umbau der drei vorhandenen Bahnsteige mit insgesamt fünf Bahnsteigkanten vor.

Daneben mussten höhenmäßige Anpassungen an den vorhandenen Treppenanlagen vorgenommen werden. Größere bauliche Eingriffe in den Bestand waren dann noch für die Errichtung der neuen Aufzugsanlagen erforderlich. Um die erst 2008 umfangreich sanierte, 100 Jahre alte genietete Stahlkonstruktion des Bahnsteigdaches hierfür nicht zurückbauen zu müssen, hat BPR Dr. Schäpertöns Consult eine alternative Lösung erarbeitet, die das schrittweise Unterfangen der bestehenden Treppenwangen und der darauf aufgesetzten Dachstützen vorsah. Der Rückbau konnte somit vermieden und der Bauablauf deutlich vereinfacht und maßgeblich verkürzt werden. So wurden die neuen Bahnsteige über ein Jahr früher als ursprünglich geplant in Betrieb genommen.

Die am Bahnhof Coburg durchgeführten Umbaumaßnahmen sind ein gelungenes Beispiel dafür, wie eine vorhandene Verkehrsstation unter Wahrung des Bestandes an aktuelle verkehrliche Anforderungen und an die Anforderungen im Hinblick auf die Barrierefreiheit angepasst werden kann.