Fußgängerbrücke Klinikum Traunstein

Schwebend und mit Schwung zwischen Klinik und Parkhaus

Die Kliniken Südostbayern AG plant, am Standort des Klinikums Traunstein ein neues Parkhaus mit ca. 890 Stellplätzen auf einem gegenüberliegenden Grundstück zu errichten. Um für Besucher des Klinikums einen möglichst gefahrlosen und barrierefreien Übergang vom Parkhaus zum Klinikum zu ermöglichen, ist eine Fußgängerbrücke von der Parkhausebene 04 zum Vorplatz des Haupteinganges geplant. Die Brücke überquert dabei die Wolkersdorfer Straße (Kr-TS 2). Diese Brücke war Gegenstand eines Wettbewerbs, zu dem BPR als eines von vier Architektur- und Ingenieurbüros eingeladen wurde. Wir haben uns dann noch der Mitarbeit der Architekten Reinhart und Partner versichert, um einen auch wirklich runden Entwurf abzuliefern.

Folgende Anforderungen wurden an die Brücke gestellt:

  • Barrierefreiheit nach DIN 18040
  • lichte Breite von 3,0m (gemessen zwischen den Handläufen)
  • Überdachung, keine vollständige Einhausung
  • Beleuchtung, Trasse für Kabel zur Versorgung des Parkhauses
  • Erfüllung der Auflagen des B-Planes
  • Durchfahrtshöhe Wolkersdorfer Straße mindestens 4,50m
  • Treppenabgang von der Brücke zum Vorplatz des DTZ-Gebäudes

Überdachte Brücken gibt es einige. Man kennt sie z. B als Verbindungen zwischen verschiedenen Gebäudeteilen oder den Piers an Flughäfen. Sie sind meist gerade, man schaut nur auf das andere Ende und bekommt leicht einen Tunnelblick. Das wollten wir vermeiden. Und leicht, ja tänzerisch sollte unsere Brücke wirken. Wir haben sie deshalb mit einem Schwung an das Parkhaus herangeführt.
Den Gehweg haben wir vom Dach der Brücke abgehängt, so dass er fast schwebt. Aufgeständert wird das Dach mit fünf baumartigen Doppelstützen, die in der Achse leicht nach außen geneigt sind. 80m lang wird die neue Brücke werden und 3m breit. Das Dach kragt noch einmal um einen guten Meter aus und bietet so auch Regenschutz, wenn der Wind mal stärker von der Seite bläst.
Als konstruktives Baumaterial wir Stahl vorgesehen, die Gehbahn bekommt eine Dünnbeschichtung, das Dach wird mit Aluminiumblechen eingedeckt werden. Die V-Streben werden je Achse auf einem gemeinsamen Betonfundament gegründet. Im Handlauf des Glasgeländers ist eine Beleuchtung in LED-Technik integriert.
Der Vertrag ist inzwischen ausgehandelt und wir warten nur noch auf den Startschuss, dass die Planung beginnen kann. Und wir freuen uns natürlich, dass wir auch in Traunstein ein Zeichen unserer Brückenbaukunst setzen dürfen.