Aus dem Dornröschenschlaf erwacht – Hotelerweiterung zu Füßen der Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau

Hotelerweiterung Hohenschwangau

Hotelerweiterung Hohenschwangau

Hotelerweiterung Hohenschwangau

Hotelerweiterung Hohenschwangau

Direkt unterhalb der Schlösser und oberhalb des Alpsees wurde nach zweijähriger Bauzeit das Vier-Sterne-Hotel AMERON Neuschwanstein eröffnet. Die drei altehrwürdigen Hohenschwangauer Häuser Alpenrose, Jägerhaus und Lisl wurden von ihrem Eigentümer, dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds, saniert, renoviert und durch ergänzende Neubauten zu einem Hotelensemble der gehobenen Kategorie vereint. BPR Dr. Schäpertöns Consult hat das Tragwerk und die Baugrubenverbauten geplant. Bei Letzterem wurden wir unterstützt vom Ingenieurbüro Manfred Weber.

Die Neubauten wurden in ein-, zwei- und dreigeschossiger Stahlbetonbauweise errichtet, sind teils erdüberschüttet und besitzen extensiv begrünte Flachdachbereiche und je einen Holzdachstuhl. Die imposante Lobby wird über ein gläsernes Portal mit 8 m hohen und 30 cm starken Rundstützen aus Stahlbeton erreicht. Die Decke über dem ca. 22 m langen und 18 m breiten Konferenzraum im 1. OG konnte stützenfrei als Teil eines Stahlbeton-Faltwerks ausgebildet werden.

Und wieder hat sich gezeigt, dass das Bauen im Bestand ein Abenteuer ist: keine Unterlagen, alte, nicht genormte Baustoffe, die Wände des Hotels Lisl sind aus Kalksandstein vom Beginn der industriellen Produktion und die Holzbalkendecken haben ein Gefach vom Ende des 19. Jahrhunderts. Geometrie und die Tragfähigkeit der vorhandenen Baustoffe mussten durch Aufnahmen vor Ort bestimmt werden. Die Integration der modernen Haus-, Lüftungs- und Küchentechnik musste mit minimierten Eingriffen in das bestehende Tragwerk, größtenteils händisch und ohne den Einsatz von schwerem Gerät erfolgen und erforderte individuelle Lösungen. Die verschiedenen Bauzustände mussten sorgfältig geplant und ihre Ausführung überwacht werden. Auch der Baugrubenverbau stellte eine besondere Herausforderung dar, drückte doch der steil ansteigende Berg hinter dem Baufeld mit großer Kraft in die Baugrube.

Wir freuen uns, zu diesem spannenden Projekt im oberbayerischen Märchenland beigetragen zu haben.