Wohnanlage Isargärten

Die Umwidmung von ehemaligen Bahnanlagen in Bauland für den Wohnungsbau ist eines der großen städtebaulichen Themen Münchens. Der Charme des Wohnbauprojekts Isargärten auf dem Areal des ehemaligen Thalkirchner Bahnhofs im Süden von München besticht durch seine unmittelbare Lage an dem mit altem Baumbestand bewachsenen Ufer des Mühlbachs, gelegen zwischen den Isarauen und der historischen Dorfmitte von Thalkirchen mit seiner barocken Wallfahrtskirche „Maria Einsiedel“.

Auf dem schmalen 45.000m² großem Grundstück entlang der Uferlinie des Mühlbachs wird nach der Begrünung und Bebauung, außer den sanierten alten Lokschuppen, nichts mehr an die ehemaligen Bahnanlagen erinnern. Ganz im Gegenteil, ein 5.500m² großer Park wird die südlich gelegenen historischen Bahngebäude von elf viergeschossigen Wohnbauten sowie einem Wohn- und Geschäftshaus im Norden am Thalkirchner Platz trennen. Insgesamt entstehen über 80 Eigentumswohnungen mit gehobenen Standard. Drei Architekturbüros zeichnen sich verantwortlich für die anspruchsvolle und abwechslungsreiche Gestaltung: ggk+Architekten (Berlin), Hilmer, Sattler und Albrecht (München/Berlin) sowie Baehr/Rödel (Starnberg), die auch den ursprünglichen Masterplan für den Investor Vivico Real Estate entwarfen. Nach der Entscheidung des Architekturwettbewerbs bekam BPR Dr. Schäpertöns & Partner den Zuschlag für die Tragwerksplanung.

Zur Maria-Einsiedel-Straße sind die einzelnen Wohngebäude als Reihe und zum Mühlbach hin als Punkthäuser zueinander versetzt. Unterirdisch sind alle Wohnhäuser an eine mittig gelegene Tiefgarage angebunden. Sie ist in je zwei in sich geschlossene wiederum fugenlose Bauteile geteilt und jeweils über eine Einfahrt im Norden wie im Süden befahrbar. Da der Bemessungswasserstand zum Teil sehr hoch liegt, teilweise bis zur der Geländeoberkante, ist die Tiefgarage als wasserdichte „weiße Wanne“ geplant worden.

Die von gkk+Architekten geplanten fünf Einzelgebäude mit ihren übereinander versetzten Geschossen erforderten eine besondere konstruktive Maßnahme: in jeder Ebene bereichsweise das Abfangen der beiden darüber liegenden Stockwerke.

Dem Gesamteindruck der Architektur sowie der räumlichen Ausbildung aller Wohneinheiten wurden durch diese im Geschoßwohnungsbau ungewöhnlichen tragwerksplanerischen Maßnahmen keinerlei Einschränkungen auferlegt. Im Gegenteil, die Exklusivität der Architektur wird dadurch eher noch verstärkt.