Bergfrisch – die Bad Reichenhaller Mineralwasserquelle
Von einem Quellbesitzer in Bad Reichenhall wurde BPR gebeten, ihm bei der Umsetzung seines Vorhabens, eine eigene Mineralwasserabfüllanlage zu bauen, zu unterstützen. Eine nicht alltägliche Aufgabe – dafür hoch spannend. Weitere Gespräche waren notwendig, auch mit dem Hydrogeologen Professor Dr. Heinrich Zankl, der die Anerkennung der Quelle als Mineralwasser gutachterlich begleitet hat. Bis zur Abfüllung der ersten Flasche im Oktober 2014war einiges zu tun.
Die kleine Quelle in einem Wald des Ortsteils Karlstein war angeblich schon bei den Römern bekannt. Vor ungefähr hundert Jahren, man weiß es nicht mehr genau, wurde die alte Quellfassung gebaut. Bislang hatten nur die Fische der unterhalb gelegenen Fischzuchtanlage was von dem kostbaren Quellwasser. Der Quellbesitzer ließ das Quellwasser aus Neugier von einem Institut untersuchen. Die Wasseranalyse bestätigte eine hervorragende Reinheit sowie einen hohen Mineraliengehalt, sodass die Idee geboren war, das Wasser zu vermarkten.
Rasch zeigte sich, dass der kleine alte Quellsammelschacht für die Anforderung an die Mineralwasserabfüllung nicht mehr geeignet war. Für das Vorhaben war eine Reihe von behördlichen Anträgen notwendig. Als erstes musste ein Bauantrag gestellt werden, damit mit den Arbeiten überhaupt begonnen werden durfte. Somit plante BPR behutsam eine neue Quellfassung neben der alten. Man muss sich vorstellen, dass das Wasser nicht abgestellt werden konnte. Es kommt fortwährend aus dem Berg, da es sich um eine artesische Quelle handelt. Der Hydrogeologe vermutet: aus mehr als 500 Metern Tiefe wird das Wasser nach oben gedrückt.
BPR ließ die alte Quellsammelleitung mit der Schiebekamera befahren, um mehr über den Leitungsverlauf im anstehenden Hang zu erfahren. Unterlagen über das Bauwerk lagen nicht vor. Zeitgleich zum Bauantrag wurde ein Wasserrechtsantrag für die Entnahme eines Teils des Quellwassers gestellt. Das war notwendig, denn bislang lief das gesamte Wasser in die Teiche der Fischzuchtanlage. Da noch weitere Zuläufe vorhanden sind, wurde die Entnahme bewilligt.
In das neue kleine Quellsammelgebäude im Wald kann man nun ebenerdig eintreten und die Quellfassung in einem Edelstahlbecken kontrollieren und besichtigen. Die Anerkennung zur Mineralwasserquelle war ein eigenständiges Verfahren. Aufgrund der lückenlosen Dokumentation der Wasserproben und die konstant guten Werte über den gesamten Zeitraum wurde sie als Mineralwasserquelle unter dem Namen „Karlsteiner Mineralwasser“ anerkannt.
Bedingung für eine Mineralwasserquelle ist unter anderem, dass das gewonnene Wasser ohne Zuhilfenahme von technischen Fördereinrichtungen zutage tritt und zur Abfüllung gelangt. Somit musste die Abfüllanlage in unmittelbarer Nähe zur Quelle gebaut werden. Es sind nur runde 40 Meter, die mit einer Rohrleitung überwunden werden. Inzwischen wird das Mineralwasser als Bad Reichenhaller Mineralwasser vermarktet, weitere Infos hier.