Bahnsteig Bahnhof Seeshaupt
Neben dem Ausbau des Transeuropäischen Netzes und der InterCity-Verbindungen in Deutschland findet fast unbemerkt der Ausbau des Nah- und Regionalverkehrsnetzes der Deutschen Bahn statt, so auch in Oberbayern und hier speziell die Kochelseebahn zwischen Tutzing und Kochel im nördlichen Voralpenland.
Alle sieben Bahnhöfe zwischen Tutzing am Starnberger See und Kochel an eben dem Kochelsee wurden in 2013 von der DB Station & Service mit Mitteln des Infrastrukturbeschleunigungsprogramms erneuert. Helmut Zöpfel, DB-Bahnhofsmanagement Oberbayern, freut sich, „dass wir 12 Millionen Euro zur Verfügung haben, alles gleichzeitig umsetzen und der Kochelseebahn ein neues Gesicht geben können“.
Durch den Bau einer neuen Weichenverbindung wird der Abschnitt Tutzing – Unterzeismering zweigleisig nutzbar. Ebenfalls umgebaut wird der Bahnhof Seeshaupt an der Strecke nach Kochel, damit Zugbegegnungen dort schneller abgewickelt werden können. Beim Bahnhof Seeshaupt werden der Mittelbahnsteig zurückgebaut, ein Außenbahnsteig und die Zuwegungen erneuert sowie ein neuer Außenbahnsteig errichtet. Zur Erschließung der beiden Außenbahnsteige wird eine Fußgängerunterführung unter die beiden Gleise mit Treppenanlagen gebaut. In Iffeldorf wird ein Außenbahnsteig erneuert. BPR wurde von der Firma Kassecker mit den Standsicherheitsnachweisen und der Ausführungsplanung für die Fußgängerunterführung, Baubehelfen, Rückbauplanungen und Neuplanung der Zuwegungen beauftragt.
In der Ausschreibung der Bahn wird die Gesamtmaßnahme wie folgt zusammengefasst: Oberbauarbeiten, Herstellung von Gleissollagen ca. 2500 m, Bahnsteigkantenrückbau ca. 650 m, Abtrag Bahnsteig- und Vorplatzflächen ca. 2000 m², Bodenabtrag/Aushub ca. 4300 m³, Neubau Außen Bahnsteigkanten ca. 465 m, Neubau Außen Bahnsteigflächen ca. 1300 m², Neubau Stahlbeton-Bahnsteigunterführung mit Treppen ca. 170 m³. Beginn und Ende der Auftragsausführung: 10. Juli 2013 bzw. 21. Dezember 2013.
Für den Bahnfreund ist folgende Information wichtig: die neuen modularen Systembahnsteige werden in Fertigteilen – fast wie Legoklötze – aufs Fundament gesetzt, damit die neue Bahnsteigkante exakt auf der Höhe der Zugtür zu liegen kommt: genau 76 Zentimeter über der Schienenoberkante. Die Fahrgäste können somit barrierefrei ein- und aussteigen – und zwar ab Dezember 2013 in die neuen Triebzüge der Bauart Bombardier Talent 2.